Auftraggeber: Bernische Genossenschaft für Feuerbestattung
Seit vielen Jahren betreuen wir alle Bauvorhaben des Krematoriums Bern. Das Bauen ist hier ein komplexes Zusammenspiel zwischen gestalterischen, betrieblichen und bautechnischen Anforderungen. Hier bewegen sich Angehörige, oft in emotionaler Ausnahmesituation, gleichzeitig funktioniert ein hochkomplexer Betrieb - und zwischendrin bauen wir.
Bauetappe 2024: Gastronomie im Altbau
Noch sind es erst Pläne: im ältesten Gebäudeteil soll ein Gastronomiebetrieb eingerichtet werden. Die fast klosterähnliche Anlage und der historische Innenausbau werden dem Restaurant eine ganz besondere Ambience verleihen. Trauergäste, Spaziergänger im Friedhof: alle sind hier willkommen.
Im 2023 steckt das Projekt noch in der Bewilligungsphase. Tele Bärn berichtete bereits über das Projekt.
Bauetappe 2021/21: Neuer Besucherzugang
Vermehrt wollen Angehörige bei der Einäscherung dabei sein. Für sie bauten wir einen neuen Zugang zum Ofenraum. Vieles konnte dabei durch die vorhandene Bausubstanz räumlich nicht verändert werden. Für die Gestaltung erspürte der Künstler Marcus Watta die Leitlinie "freundlich begleiten". Er malte die beiden leicht geknickten Bilder, deren Farbigkeit das Thema seiner Bilder in den Aufbahrungsräumen aufnehmen. Die Textilien und die Holzdecke schaffen eine rücksichtsvolle Grundstimmung. Einen stillen Sammelpunkt bildet die Wasserschale mit schwimmenden Kerzen. Warmes Licht strömt durch die Messingrohre des neu erstellten Deckenoblichtes vor die Türe des Ofenraumes.
An der Gestaltung waren nebst Marcus Watta auch der Innenarchitekt Lino Amati (Zwegiele GmbH) beteiligt.
Bauetappe 2020/21: Neue Ofenlinie 1 und Energieoptimierung
Eine neuer, grösserer Kremationsofen ersetzt zwei ausser Betrieb stehende Elektroöfen. Innerhalb des bestehenden Gebäudes wurden dafür umfangreiche Änderungen an der bestehenden Tragstruktur nötig. Der neue Ofen wurde von einer Spezialfirma errichtet. Eine hochkomplexe Rauchgasreinigung sorgt dafür, dass die Grenzwerte der Umweltschutzgesetzgebung jederzeit eingehalten werden. Alle Arbeiten erfolgten parallel zum Kremationsbetrieb auf den bestehenden Ofenlinien 3+4.
Auf dem ältesten Gebäudeteil wurde in enger Absprache mit der Denkmalpflege eine grosse Solarstromanlage errichtet. Sie hilft den Strombedarf auf dem Areal zu decken.
Bauetappe 2020/21: Bilder vom Bauprozess
Hindernisparcours für die Mitarbeitenden des Krematoriums, die mit den Särgen zwischen der Spriessung für die neue Decke hindurchmanöverieren.
Der neue Ofen wird aus vielen Schichten mit wärmedämmenden und feuerfesten Steinen aufgemauert.
Die Hauptbrennkammer ist fertig ausgemauert. Im Betrieb ist sie so heiss, dass der Sarg sofort Feuer fängt, wenn er durch die Einfahrmaschine in die Brennkammer gehoben wird.
Bauetappe 2013: Neugestaltung Aufbahrungsräume
Freundlich und hell kommen die neu gestalteten Aufbahrungsräume daher. Das halb transparentes Spezialglas der neuen Türen ermöglicht es jederzeit, den Blickkontakt mit der Aussenwelt aufrecht zu erhalten. Der Maler Marcus Watta stattete die Räume mit Oelbildern aus. Jeweils ein Bild im Besucherraum und ein zwillingsähnliches Bild im Sargraum schaffen über das trennende Glas hinweg eine Verbindung.
Bauetappe 2008: Erneuerung Ofenlinie 3+4 und Neugestaltung Ofenraum
Einbau von zwei neuen gasbetriebenen Kremationsöfen und einer kompletten Rauchgasreinigung ins bestehende Gebäude. Die ganze Bauausführung erfolgt bei parallel laufendem Betrieb des Krematoriums.
Der grosse und helle Ofenraum wird für Angehörige neu gestaltet. Eine Glaswand verbirgt die Öfen teilweise. Sie nimmt das Thema einer Verabschiedung am Bahnhof auf. Die Verreisenden sind im Zug durch die Scheiben noch zu sehen, zwar noch irgendwie da und doch auch schon irgendwie weg. Das ist die Situation der Trauergäste: der Verstorbene im Sarg zwar noch da und doch auch schon weg.
